Man geht heute davon aus, dass Freie Radikale an über 90 % aller Mutationen, die zu Krebs führen, beteiligt sind. Für die Entstehung von koronarer Herzkrankheit oder Myokardinfarkt spielen oxidative Veränderungen der Blutfette, darunter vor allem des LDL-Cholesterins, eine zentrale Rolle.
Oxidativ modifiziertes LDL besitzt atherogene- und thrombogene Eigenschaften, die für die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßwandläsionen und Arterienverschlüssen von maßgeblicher Bedeutung sind.
Es sind viele weitere Erkrankungen in Bezug auf hohe Radikalwerte bekannt.
Prof. N. Ames hat mit seiner Darstellung des „Free Radical Man“ Krankheiten aufgezeigt, die durch oxidativen Stress/Freie-Radikal-Erhöhung entstanden sind: Augenerkrankungen, wie Makula-Degeneration, Grauer Star sowie Alzheimer, Vergiftungen (z.B. durch Schwermetalle, Arzneimittel, Umwelttoxine etc.), Herzinfarkt, Lungenkrebs, Arteriosklerose, Leberzirrhose, Arthrose, Osteoporose, Neurodermitis, Allergien, Darmkrebs, Unfruchtbarkeit, Veränderung der Erbsubstanz, etc.
„Wenn man sich nicht ausreichend mit Antioxidantien versorgt, so ist das, als würde man sich ungeschützt vor ein Röntgengerät stellen.“ (B.N. Ames)
Welch wichtige These! Spätestens jetzt kann sich jeder Leser seine eigenen Gedanken dazu machen.
Es ist alles eine Frage der Balance – die Balance zwischen Schadstoffen und Schutzstoffen
Zellschäden entstehen u. a. durch Oxidativen Stress und Schutzstoffe bilden z.B. die sekundären Pflanzenstoffe aus Obst, Gemüse und Beeren. 60 bis 80 Billionen Körperzellen benötigen Schutz und Energie, denn die Belastung jeder einzelnen Zelle liegt bei ca. 10.000 Angriffen von Freien Radikalen pro Tag.
Bei einem Raucher verhält sich dies entsprechend viel höher. Mit 1 hoch 9 gleich 1 Milliarde Angriffe von Freie Radikalen pro Inhalation (Atemzug mit Nikotin) bedeutet dies eine sehr hohe Belastung für den menschlichen Organismus.
Auch bei einem Sportler entstehen durch den vermehrten Sauerstoffumsatz mehr freie Radikale. Auch sie brauchen mehr Schutzstoffe.
Bei allen Belastungen im Alltag wird der ausreichende Schutz unterschätzt. Freie Radikale erzeugen keine Schmerzen, deshalb merken wir eine aufbauende negative Zellveränderung erst sehr spät.
Dennoch gilt: Gute Kraftstoffe bedeuten gute Leistung und Schutz. Schlechte oder zu wenig Kraftstoffe bedeuten schlechte Leistung und geringer Schutz.
Stress ist nicht gleich Stress
Unterteilung nach Segmenten:
Metabolischer Stress. Der metabolische Stress ist mit einer Ernährungsweise von hohem Energiegehalt verbunden. Die Deutschen sind immerhin das zweitfetteste Volk der Erde – welch trauriger Rekord. Schauen wir auf die kleinen Ernährungsfehler - abgesehen davon, dass wir zu wenig an pflanzlicher Kost zu uns nehmen - so stimmt das Verhältnis der Aufnahme in Bezug auf Zucker, Fett und Salz nicht.
Zucker:
- 1 Schokoriegel = 12 Stck. Würfelzucker
- 0,33 l Cola = 12 Stck. Würfelzucker
- 100 ml Ketchup = 9 Stck. Würfelzucker
Fett:
- 1 Pizza = ½ Paket Butter
- 1 Croissant = 1 ganzes Brot
- 300 g Pommes = 20 g Fett
- 1 TL Parmesan = 1,5 g Fett
Salz:
- 100 g Salami = 3,1 g Salz (Tagesbedarf= 1-1,5 g)
- 100 g eingelegte Oliven = 5,5 g Salz
- 100 g Baguette = 6 g Salz
Physischer Stress. Damit sind muskuläre Arbeit und der exzessive Freizeitsport gemeint. Wir muten uns oft zu viel zu - auf Kosten unserer Gesundheit. Die Profi-Sportler sollten optimal versorgt sein, doch auch hier können wir Leistungssportler mit Herpes labialis (Lippenherpes) oder heftigen grippalen Infekten beobachten. Das Immunsystem zeigt den STRESS.
Chemischer Stress. Damit sind die Umweltfaktoren, aber auch Medikamente gemeint, welche wir gegebenenfalls einnehmen müssen. Wir wollen alle nicht mehr auf unser Mobiltelefon, die Fernbedienung, das schnurlose Telefon, WLAN, usw. verzichten – dennoch sind unsere Zellen für diese Belastung noch nicht ausgelegt. Das wird noch ein paar Tausend Jahre dauern.
Sensorischer Stress. Dieser beinhaltet die Reizüberflutung, z.B. Leuchtreklamen, Lärm, Fernsehen oder die PC-Arbeit. Dies kann man sich heute nicht mehr aus dem Alltag wegdenken. Es ist normal geworden, dennoch ist es eine Belastung für uns.
Mentaler Stress. Unter diesen leiden nicht nur der Manager sondern auch die Hausfrau mit Doppelbelastung Familie und Beruf. Dazu zählt auch vor allem der Schlafdefizit. Jede Mutter ist oder war schon einmal davon betroffen.
Der letzte Punkt der psychische Stress. Das sind Ärger, Streit, Mobbing (auch Cyber-Mobbing) sowie die soziale Isolation. Er betrifft oft schon Grundschulkinder, was sehr dramatisch ist.