Die Zöliakie (Kinder) bzw. Sprue (Erwachsenen) ist eine Erkrankung des Dünndarms genauer der Dünndarmschleimhaut. Verursacht wird sie durch die Unverträglichkeit des Getreide-Eiweißstoffes (Klebereiweiß) Gluten.
Glutenhaltige Getreidesorten sind: Weizen, Dinkel, Grünkern, Gerste, Hafer und Roggen.
Diese Erkrankung ist eine immunologische Reaktion genetischer Veranlagung. Im Dünndarm werden die Nahrungsbestandteile nach ihrer enzymatischen Aufspaltung resorbiert. Ist die Dünndarmschleimhaut, wie bei der Zöliakie, gestört, so kommt es zu Mangelerscheinungen mit den entsprechenden klinischen Auswirkungen. Je nach Schweregrad der Schädigung, wird mehr oder weniger vertragen. So kann eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) durch das fehlende Enzym Lactase entstehen.
Ebenfalls durch die rückgebildete Resorptionsfläche entsteht eine Malabsorption von Eiweißen, Fetten, den fettlöslichen Vitaminen A, D, E, K, den wasserlöslichen Vitaminen B6 und B12, Folsäure sowie Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen, Calcium, Kalium und Zink. Durch die Malabsorption der Fette entstehen die so genannten Steatorrhoen (Fettstühle), aber auch wasserartige Durchfälle.
Mögliche Symptome einer Gluten-Unverträglichkeit
Die Krankheitssymptomatik bei Kindern zeigt sich durch einen vorgewölbten Bauch, Eiweißmangel, massige und übelriechende Stühle, Gewichtsabnahme, Wachstumsstörungen, Blässe, Erbrechen, Appetitlosigkeit, schlaffe Muskulatur, Infektanfälligkeit, Wesensveränderung (Weinerlichkeit, Traurigkeit), trockene Haut, Gelenkbeschwerden und Migräne.
Bei Erwachsenen sind häufige, massige Stuhlentleerungen, Fettstühle, Durchfall, Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahmen, Völlegefühl, Erbrechen, Blässe, Anämie, Müdigkeit, Tetanie (Krampfneigung), Knochenschmerzen, Zahnschäden, Mineralstoff- und Vitaminmangel, Blutungsneigung, fahle und teigige Haut, Nervosität und Depression, Gelenkbeschwerden und Migräne vorzufinden.
Durch gezielte Diätberatung und Einhaltung einer glutenfreien Ernährung ist eine Regeneration des angegriffenen Darms durchaus möglich.
Zu empfehlende Diät: leichte Kost, Glutenfrei, Vitamin- und Mineralstoffreich, Fettreduziert (MCT-Fette) und Milchzuckerarm.